Was Eigenes beginnt immer mit einem kleinen Traum.

Und manchmal auch mit einem Großen. Ich habe viele Träume. Sowohl große als auch kleine. Die Eigenschaft zu träumen ist eine der kostbarsten Schätze die man besitzt, finde ich. Und wenn ich das Träumen vor lauter Alltags-Stress mal vergesse schaue ich mir einfach meine Kinder an… Das sind meine allerliebsten Tagträumer auf der ganzen weiten Welt. Sie träumen den lieben langen Tag… Vom nächsten Eis, von rosa Feen und zauberhaften Elfen, von einem Gummibärchen-Baum im Garten oder davon mal groß zu sein.

Wenn ich da so vor mich hin-koche und -backe, dann träume ich auch… Davon wie es wohl schmecken wird. Oder davon wie es noch besser schmecken könnte. Und dann fliegen mir die Ideen nur so zu… Ihr kennt das sicherlich auch. Ich fange an zu kochen oder zu backen. Meist nach einem Rezept  aus einen einem Buch, einer Zeitschrift oder von einem Blog. Und wie ich da vor mich hin koche oder backe stelle ich irgendwann fest, dass das Rezept sich verselbständigt hat, denn es kommt  nie das dabei heraus, was auf dem ursprünglichen Rezept steht. Und das ist gut so. Nein, prima ist das. Ein fremdes Gericht wird so zu meinem eigenen. Jemand schenkt mir seine Idee und ich mache dann das damit was am besten zu mir passt. Geht es Dir auch so?

Und weil diese neuen Kreationen festgehalten werden müssen gibts ab heute eine neue Rubrik bei EmmaBee: die EmmaBee Originals. Das sind Gerichte die nach meinem Gusto entstehen. Ein bisschen von hier, ein bisschen von da und dann kommt noch gaaaaaanz viel EmmaBee dazu… Und schon ist es fertig. Ein neues Gericht. Und dann gibt es da noch die Familiengerichte. Die die schon seit Jahren von Generation zu Generation gereicht werden und nach Kindheit und absolutem Wohlbehagen schmecken. Hast Du auch, nicht wahr?

Das erste Gericht dass ich Dir in dieser Rubrik vorstellen will ist meine Ich-träum-von-Mallorca-Pizza. Um genauer zu sein handelt es sich um einen katalanischen Blechkuchen, den ich natürlich nicht erfunden habe, ich habe mir aber eine Geschmacksvariante „gebastelt“, die meinem Geschmack so sehr entspricht, dass ich am liebsten mit dem ganzen Blech durchbrennen möchte.

Die „mallorquinische Pizza“ wird in Spanien sehr häufig gereicht. Und die Varianten für die Coca, so wird sie traditionell genannt, sind sehr vielfältig: dicker Teig, dünner Teig, süß oder salzig, mit Gemüse belegt, oder Fisch, oder Fleisch. Nur eines findet man auf der Coca nie: Käse. Der ist Tabu.

Ich war n0ch niemals auf Mallorca. Warum weiß ich auch nicht, es kam noch nie der richtige Zeitpunkt dafür. Aber ich träume schon lange davon. Mallorca im Februar, das möchte ich sehen. Dann wenn es hier bei uns so richtig ungemütlich ist. Wenn man die Nase schon voll hat von der Kälte, dem Matsch und den von der Sonne vergessenen Tagen. Genau dann taucht die Mandelblüte den Westen der Balearen-Insel in zartestes Rosa. Und dabei mag ich Rosa nicht mal unbedingt. Aber da möchte ich unbedingt mal mittendrin stehen. In diesem rosa Traum. Und wenn die Sehnsucht am größten ist, dann esse ich am liebsten meine Ich-träum-von-Mallorca-Pizza, die ja eigentlich gar keine Pizza ist.

Und so geht die spanische Pizza:

200 ml lauwarmes Wasser in eine Schüssel geben. 15 g Hefe hineinbröckeln, 2 EL Olivenöl, 1 EL Honig sowie 1 EL grobes Meersalz dazugeben. Verrühren bis die Zutaten sich gut miteinander vermischt haben. Nach und nach ca. 350 g Mehl dazugeben und solange kneten bis ein glatter und nicht allzu klebriger Teig entsteht. Sollte der Teig zu klebrig sein etwas mehr Mehl dazugeben, wenn er zu fest ist etwas mehr lauwarmes Wasser einkneten. Teig mit einem Tuch bedecken und an einem warmen Ort ca. 45 Minuten gehen lassen.

Wer sich diesen Part ersparen möchte, oder zu großen Respekt vor Hefeteigt hat (hatte ich jahrelang – zu unrecht!), verwendet einfach einen Fertig-Hefe- oder Pizza-Teig aus dem Kühlregal. Das mache ich auch so wenn’s schnell gehen muss und es funktioniert prima.

Backofen vorheizen – 220 Grad Ober-/Unterhitze.

2 rote und 2 gelbe Paprika entkernen und vierteln. 2 rote Zwiebeln schälen und in Scheiben schneiden. 2 Knoblauchzehen ebenfalls in Scheibchen schneiden. Gemüse in eine Schüssel geben und mit 4 EL Olivenöl vermischen und auf einem mit Backpapier belegten Backblech ausbreiten (Paprika mit der Hautseite nach oben!). Gemüse auf der obersten Schiene solange rösten, bis die Paprika langsam beginnt schwarz zu werden. Sofort herausnehmen und das Gemüse in eine Schüssel geben, mit Frischhaltefolie verschließen und abkühlen lassen.

Teig auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen und gleichmäßig zurechtdrücken. Die gerösteten Paprika soweit es geht von der Haut befreien und gemeinsam mit dem restlichen Gemüse gleichmäßig auf dem Teig verteilen. Mit Salz und Pfeffer bestreuen und ca. 30 Minuten auf der untersten Schiene backen bis der Blechkuchen eine goldene Farbe annimmt. Nach der Backzeit die spanische Pizza mit etwas Olivenöl beträufeln und evtl. nochmals mit grobem Meersalz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen. Eine handvoll gerösteter Pinienkerne sowie eine 1/2 – 1 Bund frische Basilikumblätter auf der Pizza verteilen und warm oder kalt genießen.

Ich hoffe meine Variante der Coca schmeckt Dir. Und vielleicht lässt sie Dich ja auch ein wenig träumen. Von einem Ort an dem du unbedingt mal sein möchtest… Hast du auch ein Gericht, dass Sehnsucht nach einem schönen Ort erweckt? Vielleicht weil Du da unbedingt mal hin möchtest. Oder mal dort warst? Verrätst Du’s mir?

Ich wünsche Dir ein wunderbares Sommerwochenende,

*bee

Comments

  1. Wunderschön geschrieben und eine ganz tolle neue Rubrik mit sooo schönem Label!

    Und das erste Rezept klingt unglaublich lecker!

    Hab ein tolles Wochenende mit vielen grossartigen Träumen! Liebe Grüsse von
    Frau Süd

    • danke, liebes fräulein süd. vor ein paar tagen war die idee dafür da und gestern abend noch schnell ein hübsches logo dafür gebastelt… und JA, JA, JA die mallorquinische pizza ist ne wucht ;-)…
      allerliebste grüße,
      *bee

  2. Liebe Emma,
    das kenne ich sehr gut. Habe auch auf deinem Blog schon so manch tolle Inspiration für eigene Kochexperimente gefunden. Deine Rezepte sprechen mich immer sehr an.
    Hm, im Moment träume ich von mehr Ruhe, Zeit zum Ausspannen – aber das Wochenende wird trubelig…
    viele liebe Grüße

    Esther

    • Ach das freut mich so, liebe Esther! Wirklich. Ich Wünsche Dir trotz Trubel ein schönes Wochenende mit der einen oder anderen Minute für Dich…
      GlG,
      *bee

  3. tine h. says:

    hallo emma!
    wieder einmal ein dickes lob! toll gescgrieben und schöne fotos! danke für das rezept!
    vlg tine

  4. Mhhhhh, die sieht super lecker aus. Eine mallorquinische Pizza steht auch schon eine halbe Ewigkeit auf meiner Nachbackliste 🙂

    Und danke für deine NY Tipps 🙂 Dann wünsche ich dir auch eine ganz feine Reise. Finde deine Tipps allesamt wunderbar. Sie treffen genau meinen Geschmack. Habe mir mal alles notiert, mal sehen, was ich letztendlich alles schaffe.

    Liebe Grüße und einen feinen Sonntag
    Anne

    • Uiii, wie schön… Ich wünsch dir ebenfalls ganz viel Spaß, liebe Anne! Und ich bin auf die eindrücke und Inspirationen von deiner reise sehr gespannt…
      Liebe Grüße,
      *bee

  5. Mmhhh… grade entdeckt, die werd ich auch mal ausprobieren! Mallorca-Träume sind ja jetzt im Winter eh angebracht, oder? Bei uns gab’s vor kurzem Pizza mit Mango, die war auch fein und mal was anderes…
    Liebe Grüße
    Frau R.

Trackbacks

  1. […] für Fougasse, Sticky Buns, den weltbesten Hefezopf, Baguette, bayrisches Bierbrot, mallorquinische Pizza und italienisches Tortano. Vielleicht ist ja etwas für dich […]

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